Die letzte Woche im Oktober bringt Wetterglück. Bergbahnen und Gasthäuser feiern schon Saisonende. Ferienwohnungen stehen leer. Wer Wärme sucht, fliegt um diese Jahreszeit ans Rote Meer. Wer nicht unbedingt Badehosen anziehen will, findet Licht und Wärme auch in den Bergen. Die Impressionen "Bergherbst" (24 Bilder) sind zwischen 2005 und 2012 entstanden. Je eine Woche in einer Ferienwohnung: 2005 Ftan im Unterengadin GR, 2006 in Zermatt VS, 2007 Münster im Goms VS, 2008 Blatten im Lötschental VS, 2009 Beatenberg ob Interlaken BE, 2010 Urnäsch AR, 2011 Müstair GR und 2012 Lenk im Simmental BE. Nach einem Unterbruch von drei Jahren bin ich Ende Oktober wieder in den Bergen. Aber ausschliesslich im Engadin.
Schafherde bei Ftan
Das Engadin und die Bündner Südtäler gehören schon zum Süden. Der traditionelle Hausbau ist aus Stein. Die Häuser sind stattlich. Schöne Beispiele findet man in Guarda und Adrez.
Die Seen im Oberengadin bieten Weite. Im Winter eine der grosszügigsten Langlaufregionen der Alpen. Oft geht aber Wind. An Licht mangelt es das ganze Jahr nie. Das Unterengadin bietet noch etwas mehr Ruhe und Tradition. Das Klima ist wegen geringerer Höhe milder.
Als einziges ist diese Bild im Frühjahr aufgenommen. Es zeigt die wichtigsten Natureigenschaften des Wallis: Die höchsten Berge, am wenigsten Niederschlag und am meisten Reben der Schweiz. Wanderungen entlang der Bewässerungskanäle(Suonen bzw. le bisse) gehört zum Schönsten was das Wallis zu bieten hat.
Das Monte Rosa Massiv bildet den Abschluss des Mattertals und liegt auf der Grenze zwischen Italien und der Schweiz. Die Dufourspitze ist mit 4634 Meter über Meer der höchst Punkt der Schweiz. Italien teilt mit Frankreich den Mont Blanc (4810 M) als höchsten Berg der Alpen.
Den Zwang, auch in grosser Höhe jeden Flecken Erde zu nutzen, verdeutlichen die "Spiecher" und "Gaden". Heute sind sie in den touristisch erschlossenen Gebieten kleine Goldgruben: Sie verkaufen Speise und Trank zu Grossstadtpreisen.
Vom Mattertal her wirkt die Michabelgruppe abweisend und schroff. Der Dom als deren höchster Punkt ist mit 4545 Meter über Meer Rekordhalter, der ganz in der Schweiz liegender Gebirgsmassive.
Ernen im Oberwallis gehört zu den besten erhaltenen Dörfern im schweizerischen Alpenraum.
Münster im Goms folgt dicht und hat seien Charakter halten können, obwohl es im Rohnetal liegt und unter Durchgansverkehr leidet.
Das Lötschental fasziniert. Ausführliche Dokumentation auf Wikipedia.
Meine Empfehlung für eine abwechslungsreiche Wanderung durchs Oberwallis. Start in Hohtenn, der Lötschberg Südrampe entlang bis Ausserberg, von dort nach Mund und weiter nach Blatten ob Naters. Von dort Aufstieg zur Riederalp. Über die Bettmeralp nach Fiesch. Wem beim Abwärtsgehen die Knie versagen, kann die Bergbahn nehmen. Ernen als Etappenort nicht verpassen. Ebenso wird die Glocke in Reckingen empfohlen. Zum Ausklang von dort alles der Rotten entlang nach Oberwald.
Ein Spaziergang Ende Oktober durch die abgeernteten Weingärten zwischen Sierre und Salgesch vermittelt Herbststimmung der Superlative.
Sagen wir dem grössten inneralpinen Tal der Schweiz auf wieder sehen, und lassen das Berner Oberland auf uns wirken. Die berühmte Sicht vom Beatenberg auf Eiger, Mönch und Jungfrau verkneife ich mir. Licht und Schatten einer Scheune, ein paar dunkle Tannen und den Niesen im Dunst, zeigen den Charakter des Nordens besser.
Wir sind hier nicht im Freiluftmuseum Ballenberg, sondern das Bild zeigt ein liebevoll geschmücktes Haus im Lauterbrunnental. Trotz aller Pracht der Berner - Bauernhäusern lohnt sich ein Besuch im Ballenberg bestimmt.
Muss erklärt werden von wo die ganz gewöhnliche Aufnahme einer Kuhweide stammt?
Dieses Bild schafft Klarheit. Wir sind im Appenzellerland.
Das einzige Mal in den vielen Jahren Herbstferien ist Ende Oktober Schnee gefallen. In den nächsten Tag hat der Fön alles wieder weg geputzt, so dass Wandern problemlos möglich blieb.
In wenigen Metern würden die Kühe in Italien grasen. Das Münstertal ist nur abgelegen, wenn man national denkt. Gleich nach Müstair öffnet sich das Südtirol, eine der geschäftigsten Region Italiens.
Das Clostra Son Jon, ein UNESCO-Weltkulturerbe im Münstertal, ganz im Ostern der Schweiz.
Blick vom Ofenpass in nach Osten. Natur + Kultur = Münstertal!
Ein schönes Simmentaler - Haus mitten in der sehr gut ausgebauten Ski Arena Lenk - Adelboden - Dänk.
Eine schöne Wanderung: Lenk - Oberstäg - Egge - Fremeltal - Matten.
Sollte das Simmental einmal im Nebel liegen - der Jaunpass hilft bestimmt ;-)
Schön gemachte, unaufgeregte Erholung am Lenk Seeli.
Oberengadin, Silsersee
Blick von Muottas Muragl (2454m üM) Richtung Süden
Zwischen Scuol und Sent sieht man noch Kühe mit Hörnern!
Den Vordergrund läss man besser weg. Hintergrund von Samnaun
Auf dem Weg von Scuol nach Sent