Eine Rundreise über Rothenburg ob der Tauber und Hildesheim nach Kiel. Von dort mit der Fähre nach Klaipeda, Litauen. Besuch der Kurischen Nehrung und Rückreise über Polen, Tschechien und Bayern.
Der ehemals sowjetische Kriegshafen Klaipeda ist immer noch wichtig. Nur dient er jetzt dem Warenaustausch mit aller Welt. Er ist der einzig bedeutende Hafen von Litauen und der Ausganspunkt zur Kurischen Nehrung. Bis 1920 hiess Klaipeda Memel und war die nördlichste Stadt Deutschlands. mehr dazu auf Wicki
Die Kurische Nehrung ist eine ca. 100 Kilometer lange Sanddüne. Auf der einen Seite die bewegte Ostsee auf der anderen das glatte Haff. mehr dazu auf Wicki
Zwischen Ostsee und Haff ist 300 bis 3800 Meter breites Land. Über weite Teile nichts als Sand, den der Wind immer neu formt.
Gegen die Ostsee dehnt sich 100 Kilometer Sandstrand. Davon liegt die eine Hälfte in Litauen, die andere in Russland. Leider verdirbt der Starkwind die Badefreuden.
Damit nicht immer alles in Bewegung, ist braucht es Wald. Dieser stabilisiert den Sand und bildet Humus, der weiteres Leben ermöglicht.
Blick auf Nida. Siedlungen und Häfen liegen am Haff. Der Wind fegt über die ganze Nehrung. Das Haff liegt aber meist im Lee und ist dadurch bevorzugter Lebensraum.
Eine Woche sind wir auf der Nehrung geblieben. Unterkunft fanden wir Privat, in einem der traditionellen Holzhäuser.
Neben alter Bautradition haben sich auch die ehemaligen Herren versucht: Eine Ferienanlage zur Erholung der systemtreuer Arbeiterschaft.
Und weil ein Land nicht nur aus Landschaft besteht, besuchten wir Siauliai, die drittgrösste Stadt Litauens. Wir konnten feststellen, dass die neue Ordnung die Stadt verschönert, wo es nur möglich ist.
Ganz in der Nähe liegt ein kraftvoller Berg. Dass Religion Protest sein kann, eine bis dahin unbekannte Erfahrung für mich. mehr dazu auf Wicki
Und bevor wieder Landschaft genossen wird, noch einen Besuch in der zweitgrössten Stadt Litauens. Kaunas liegt mitten in einer Flusslandschaft. Hier fallen Touristen noch auf. Nicht wegen ihrem exotischen Äusseren, sondern weil Menschen über 50zig in Restaurants ganz selten vorkommen. Nur die Jungen konnten sich der neuen Wirtschaftsordung anpassen und haben das nötige Kleingeld um auszugehen.
Eine Überdosis Grün bietet der Nationalpark von Dzükija. Leicht hat man sich verlaufen in diesem naturbelassenen Gebiet. Weite und Ruhe so viel man will. Damit man nicht zu sehr ins Schwärmen kommt, gibt es jede Menge Mücken.
Es gibt aber auch Kultur. Meistens besteht ein Zusammenhang mit der orthodoxen Kirche und öffnet uns den Blick in die Vergangenheit.
Die Häuser sind kein Freiluftmuseum. Hier wird gewohnt und gearbeitet. Nicht mehr lange zwar, und aus Wohnhäusern werden Ferienhäuser.
Druskininkai ist ein Badekurort ersten Ranges. Es fehlt an nichts und nur eine alte Kirche erinnert an Osteuropa.
Auch gibt es noch ein Hotel in traditioneller Holzbauweise des Ostseeraumes.
Durch den Südosten von Litauen führte die einstmals bedeutende Bahnstrecke Berlin - Warschau - St. Petersburg. Die beiden Hauptstädte Vilnius und Warschau der neuen EU-Länder wären verbunden. Aber leider führt die Strecke über Weissrussland und ist deshalb aus administrativen Gründen unbrauchbar.
Trotzdem ist der Bahnhof von Marcinkonys sehr schön renoviert.
Aber mit dem Auto hat man diese Probleme nicht . Man kommt leicht von einem EU Land zum anderen. In Bialystok (PL) hat es am Sonntagmorgen noch genügend Platz auf den Strassen.
Weniger Platz hat es an einem schönen Sonntagnachmittag in Kazimierz Dölny. Polnischer Ausflugsverkehr überschwemmt dieses schöne Städtchen. Und ist der Spuk vorbei, fühlt man sich etwas verlassen.
So sieht der Montag an der Weichsel aus. Die Ausflugsschiffe haben frei.
Krakau, eine Kulturstadt von europäischem Format.
Der zentrale Marktplatz in der Frühe, bevor das Leben erwacht.
Viel Leben auf der Piazza in Kraukau. Nach Litauen fühlt man sich weit im Süden.
Aber nicht immer wenn man nach Südwesten fährt wird es wärmer. Die Tschechen sind zurückhalternder. Im schön renovierten Hotel konnte der Französische Wein nicht verkauft werden, da niemand den Preis kannte. Aber der mährische Wein war sehr gut, so dass der Ausländische ruhig im Gestell vergammeln darf.
Aber nichts gegen das Tschechische Handwerk. Der Stadtplatz von Novy Jicin erstrahlt in vornehmer Pracht.
Im Böhmer Wald noch eine letzte Übernachtung in Prachatice. Bevor wir nach Hause fahren, begeistert uns noch die Stadt Landshut in Bayern.