Nach einem verregneten, kühlen Sommer war eine Reise an die Riviera di Ponente genau das Richitge. Nicht am Strand und nicht im Hotel wollten wir die Tage verbringen. Ein Dorf im Hinterland umgeben von Olivenhaine mit Sicht aufs Meer war unser Ziel.
Stau am Gotthard, Stress um Milano kann vermieden werden, wenn die Anfahrt nicht in einem Tag erfolgen muss. Luzern, Brünnig - Pass, über den Grimmsel ins Wallis. Ein Besuch bei Freunden macht diese Gegend besonders lohnend. Am anderen Tag über den Simplon - Pass am Lago Maggiore entlang zur A 26 / A21. Keine andere Autobahn in Italien ist so verkehrsarm. Über Asti und Alba erreichen wir Mondovi im Piemont.
Blick vom Hotelbett auf die Zitadelle. Im Parkhotel Mondovi stimmt das Preis- Leistungsverhältnis sehr.
Aber auch die nahe Altstadt bietet alles, was einen Reiseunterbruch angenehm macht. Wir haben in der Osteria Cadeimatti wunderbar gegessen.
Am anderen Tag eine Überlandfahrt zu den Ortschaften Vicoforte, Bagnaso und Ormea, dann hinauf zum Passo di Nava. Er bildet die Grenze zwischen dem Piemont und Ligurien. Nach 941 Meter abwärts erreicht man die Blumen Riviera. Im Industriegebiet von Imperià wollten wir tanken. Einen 20 Euroschein in den Automat und kein Benzin als Gegenwert, das war keine stilvolle Begrüssung an der Küste! Im nächsten Tal ging's wieder etwas nach Norden nach Prelà. Dort kauften wir fürs Wochenende ein.
Nach wenigen Kilometern erreicht man Valloria, unser Feriendorf mit grandioser Aussicht.
Durch enge und steile Gassen erreichen wir Thielmanns Ferienhaus.
Kaum sind wir eingezogen, haben wir uns die ganze Woche sehr wohl gefühlt. Leider blieb nach drei Tage der Wind aus, und wir reagierten heftig auf die Stiche der Olivenfliegen :-(
Die Ferienwohnung verfügt über eine Terrasse mit Weitblick. Hängen Wolken über dem Tal ist man auf Augenhöhen mit ihnen. Kaum ist die Sonne und der Wind weg, stehen die Fliegen geräuschlos in der Luft und vertreiben uns ins Innere.
Valloria ist abenteuerlich gebaut. Enge Gassen, verschachtelte Hausteile und dies alles an einen Steilhang geklebt. Zusammen mit den bemalten Türe eine echt pittoreske Destination.
Sitzt man auf der Terrasse, kann man sehr oft erhabene Stille geniessen.
Aussicht auf Nachbardörfer locken zu Wanderungen.
Wird einem das Ganze zu beschaulich, bietet die Küste alles, was die meisten Touristen lieben. In Sanremo kann man sogar sein überschüssiges Geld loswerden.
Besonders gefallen hat mir Cervo. Ein gutes Konzert in der Kirche, schöne Aussicht aufs Wasser und eine Piazza wie aus dem Bilderbuch.
Cervo, Aussicht auf den Strand
Piazza von Cervo
Beim Capuccino in der Hollywood - Schaukel am Badestrand von Diano Marina lässt das Nichtstun erträglich werden.
Auf der Rückreise eine Nacht in der Nähe der Isola Bella, Lago Maggiore IT
Prommenade von Stresa
Statt den obligaten Gotthard - Stau zu erdulden, sind wir über den Lukmanier- und den Oberalppass ausgewichen.